freeze drying
Weshalb Gefriertrocknen?
Die Gefriertrocknung von Lebensmitteln findet seinen Ursprung zu Inka Zeiten. Es heisst, dass die Kartoffeln Nachts zum Gefrieren in die Kälte und anschliessend den Tag durch in die Sonne gelegt wurden, um das Wasser verdampfen zu lassen. Nach mehrmaligem Wiederholen des Vorgangs sollten die Kartoffeln bis zu 1 Jahr haltbar gewesen sein.
Jahrhunderte später, zu Zeiten des zweiten Weltkriegs, wurde das Verfahren dann industriell angewendet, um Temperatur empfindliche Arznei- und Lebensmittel zu konservieren. Dasselbe Verfahren wurde wieder aufgenommen mit dem Unterschied, dass Jahrhunderte und viel gewonnene Erfahrung dazwischen lagen. Am selben Punkt sind wir auch heute wieder und es stellt sich an dieser Stelle die Frage: Weshalb soll zur heutigen Zeit, in der jedes Lebensmittel zu jeder Jahreszeit in Übermassen verfügbar ist, das Verfahren noch angewendet werden? Die Antwort findet sich in der Frage selbst.
Wir leben in einer Zeit, in der jedes dritte Lebensmittel auf seinem Weg vom Feld auf den Teller verloren geht. Das Problem entsteht nicht nur durch Lagerungsverluste oder zu grosse Portionen in Restaurants. Das Problem entsteht gleichermassen durch die hohen Ansprüche der Gesellschaft und infolge dessen aussortierter, unförmiger Lebensmittel. Das Problem entsteht durch abgelaufene Lebensmittel in unseren Kühlschränken und durch Essensreste auf unseren Tellern.
Weitere interessante Facts in Sachen food waste unter: Was ist Food Waste? - foodwaste.ch
Die Gefriertrocknung sehen wir als deine Chance, nicht nur dein eigenes Haushaltskässeli aufzuwerten und den Speiseplan interessanter zu gestalten, sondern Food Waste zu reduzieren und dadurch einen langfristigen Beitrag zu unserer Umwelt und unserem Klima beizutragen.
Wie wäre es beispielsweise mit knusprigen Zucchetti und Tomatenscheiben für unterwegs anstelle von Chips und Co?
Wir wäre es für dich, Restaurantbesitzer, deine Gäste mit knuspriger Tellerdekoration zu überraschen? Dies anstelle eines vollen Grüncontainers, weil du dein überschüssiges Gemüse regelmässig wegwerfen musst?
Technischer Hintergrund des Verfahrens
Beim Verfahren werden Lebensmittel in einem ersten Schritt gefroren und anschliessend in diesem Zustand getrocknet. Dies ist möglich, in dem der Gefriertrockner einen Unterdruck herstellt. Durch den Unterdruck nimmt das gefrorene Wasser während dem Trocknungsvorgang nicht mehr den flüssigen Aggregatzustand an, sondern geht vom Eis direkt in Dampf über. Diesen Vorgang nennt man auch Sublimation.
Die Trocknungsdauer unterscheidet sich je nach Lebensmittel. Durchschnittlich können 24 Stunden als Trocknungsdauer angenommen werden.
Das Verfahren ist heute noch relativ Energie aufwendig, was auch die hohen Verkaufspreise von gefriergetrockneten Lebensmitteln rechtfertigt. Es ist sicher von Vorteil, wenn die Gefriertrocknung zusammen mit erneuerbaren Energiequellen durchgeführt werden kann. Aber auch mit dem Normalstrom über die Steckdose steht dem Verfahren nichts im Wege. Bei einer durchschnittlich andauernden Charge von 24 Stunden kann mit Stromkosten von schätzungsweise CHF 3 bis 4 (20 kWh) gerechnet werden.
Vorteile des Verfahrens
against food waste
Überschüssige Lebensmittel, sei es im eigenen Kühlschrank, in der Restaurant Küche oder auf dem Bauernfeld gewinnen durch die Gefriertrocknung an Haltbarkeit und müssen nicht weggeworfen werden.
Nährstoffe bleiben erhalten
Durch das schonende Verfahren bleiben die Nährstoffe erhalten.
Struktur und Farbe bleiben erhalten
Die Struktur und Farbe von Lebensmitteln bleiben beim Verfahren nahezu vollständig erhalten.
lange Haltbarkeit
Gefriertrocknete Lebensmitteln weisen eine Haltbarkeit bis zu 20 Jahren auf. Auch wenn bestimmt niemand so lange widerstehen kann.
leichtes Transportgewicht
Gefriertrocknete Lebensmittel sind sehr leicht zu transportieren, da sie durch das Verfahren stark an Gewicht verlieren (bspw. 100 kg Erdbeeren ergeben ca. 12 kg Endprodukt).
tiefe Aufbewahrungskosten
Die Aufbewahrung der gefriertrockneten Lebensmittel kann bei Raumtemperatur erfolgen. Stromkosten für den Kühlschrank oder die Gefriertruhe fallen dadurch weg.
Deine Unabhängigkeit nimmt zu
Dein Gemüse und deine Früchte aus dem eigenen Garten oder vom Bauern nebenan können auch im Winter genossen werden, ohne den ganzjährigen Import der grossen Supermarktketten zu unterstützen.